die große Weihnachtsaktion: den inneren Schweinehund vor den Schlitten spannen

Schweinehund vor Weihnachtsmannschlitten

Schweine­hund CC BY SA selbst-digital.de

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Zum christlichen Feste wollen wir alle jet­zt mal den Teufels­glauben zur Hölle schick­en: es gibt ihn nicht – den inneren Schweinehund!

Aber was ist das dann, wenn ich z.B. des Mor­gens im Bette liege, aufwache und eine Stimme flüstert: „Auf auf – eine Runde Tai­ji jet­ze!  Aber dal­li, dal­li! – und ich mich nochmal umdrehe? Ganz ein­fach: die Fed­ern natür­lich, die wohlige Wärme, diese ach so süüüße Weichze­ich­nung des verträumten Däm­merns…  Na ja auch das kalte Niesel­grau draußen natür­lich, das seine Wirkung schon vorauss­chickt lange bevor der Kaf­fee gemacht ist.

Aber was soll dann die Überschrift?
Nehmen wir ruhig obiges Beispiel: du drehst dich also noch mal um. Wun­der­bar, wie gut das tut! Die Wärme, dieses süße Däm­mern, alles wohlig – na wun­der­bar, dann dreh dich gle­ich nochmal um, genieß es! Und weil es so schön ist, gle­ich noch mal und nochmal – und nochmal. Und jedes­mal achte auf die Wohligkeit, und nochmal: achte auf das sich wohl fühlen, dieses Gefühl in dir. Und nochmal – immer schön auf das Gefühl acht­en, diese innere Wärme, und so weiter .….
Und dann – huch – ganz unbe­ab­sichtigt fällt ein Bein seitlich von der Bet­tkante! Sowas! Und zieht den ganzen Kör­p­er nach sich, so dass man zum Sitzen kommt. Aber immer auf das wohlige Gefühl acht­en, das du inzwis­chen ja ganz in dir drinn spürst.Und so steh auf in den Tag!
Das ist die 1. „Taoübung“: die wohlige «Aus-dem-Bett-Drehung».

Ein­wände:
• Lächer­lich! – Sieht doch kein­er! Und Bewe­gung ist Bewe­gung, keine Prosa, kein poli­tis­ches Konzept …
• Alles nur Auto­sug­ges­tion! – Wieso „nur“?
• Hil­ft bei mir nicht! – Das ist auch eine Auto­sug­ges­tion zu glauben, dass es nichts geben kön­nte, was einem dabei helfen kön­nte und man sich nicht selb­st etwas erdenken kön­nte. Die Auto­sug­ges­tion muss man eben immer selb­st so machen, wie sie für einen am besten wirkt.
• Mein Schweine­hund ist anders! – Ja, bei dieser Art gibt es viele Rassen, aber genau wie Hunde und Schweine ver­ste­hen Schweine­hunde keine Sprache, son­dern reagieren auf Bewe­gung. Es ist gut, wenn man auf sie einge­ht, in dem man ihre Bewe­gung aufn­immt, um „den Dreh zu kriegen“, diese in eine weis­ere Energie-Rich­tung zu lenken.

Der Men­sch will immer Energie, die er z.B. in Form von Wärme erlebt, er hat eine Energiesehn­sucht, aber er sug­geriert sich ein, dass er über den Tag hin­weg das Erleben sein­er inneren Energie ver­liert, ver­lieren muss, kann, soll. Das ist falsch. Mit Tai­ji z.B. kann man auch über den Tag hin­weg mit kleinen Übun­gen zwis­chen­durch das Gefühl der inneren Wohligkeit immer wieder erweck­en und „am Laufen“ halten.

Drehun­gen trainieren den Gle­ichgewichtssinn und die Tiefen­wahrnehmung (das vestikuläre und pro­pi­ozep­tive Sys­tem), weil sie hohe Anforderun­gen daran stellen. Bei­de Sinne sind med­i­ta­tions­fre­undlich, weil sie kein­er äußeren Reize bedür­fen. Im Tai­ji gibt es mehr Drehun­gen, als in allen anderen Bewe­gungs­diszi­plinen (dazu in weit­eren Artikeln mehr) sieht man mal vom Tanz der Der­wis­che ab (und Diskus-/Ham­mer­w­er­fer). Und es sind die inneren Sinne, die so sehr für unser Wohlbefind­en maßge­blich sind und uns mit Lahmheit und Lust­losigkeit darauf hin­weisen, wenn wir zuviel dem äußeren süßen Kom­fort gehuldigt haben.

 

Pre­is­frage für die Kommentardiskussion:
Was ist also nun so gese­hen der innere Schweine­hund, den man auch noch vor einen Schlit­ten span­nen kann? Das Wort kam hier schon vor! Und was ist das Geschirr, was der Schlitten?

 

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