Weiche Fähigkeiten

„Soft skills“ meint „weiche Fähigkeit­en“ – ganz offen­sichtlich haben englisch sprachige Men­schen keine Skru­pel, die Eigen­schaft weich pos­i­tiv zu bew­erten! Über­set­zt man soft skills so ins Deutsche, meint man im Wort „weich“  „weich­lich“ mitzuhören – ein Erbe des Faschis­mus, das wir abstreifen sollten.

 

look deeeep into my eyes....
CC: BY-SA – „look deeeep into my eyes.…“ von katiew/2979123716/ on flickr“ 

 

Ein paar weiche Fähigkeit­en, wie man sie öfter aufge­lis­tet find­et, mit jew­eils einem Übungsvorschlag von vie­len möglichen:

 

  • Konzen­tra­tions­fähigkeit (medi­tieren, Taiji))
  • Gedächt­nis ([ein Gedicht] auswendig ler­nen, oder eine Taijiform)
  • Offen­heit (Vorschläge annehmen, auch Bewe­gungsvorschläge, ehrlich alles sagen, offen sich so bewe­gen, wie es einem gut tut)
  • Her­zlichkeit (fre­undliche Worte auch für unfre­undliche Mit­men­schen find­en, gle­ich­mütig gegen schlechte Stimmung)
  • Rede­fähigkeit (Reden hal­ten wo immer es geht und schweigen kön­nen, wie in der Meditation)
  • Kon­tak­t­freudigkeit (ganz direkt am besten durch Kon­tak­teknüpfen zu üben, in der Gruppe Sport treiben)
  • Auf­fas­sungs­gabe (Texte lesen und gle­ich wiedergeben, Tai­jian­leitun­gen umsetzen)
  • tech­nis­ches Ver­ständ­nis (anfan­gen, nach tech­nis­chem Funk­tion­ieren zu fra­gen, Tai­ji­griffe verstehen)
  • Überzeu­gungskraft (erst sich informieren[erst üben] dann stre­it­en [flow zeigen])
  • Ver­hand­lungs­geschick (Ange­bote nicht immer gle­ich als endgültig akzep­tieren, dem über­liefer­ten All­t­ag mehr Energie abluchsen)
  • per­sön­liche Ausstrahlung (sich fil­men lassen und schauen, wie man sich anders geben kann, sich eine Hal­tung erüben)
  • Ein­füh­lungsver­mö­gen (Schw­erkraft erspüren ler­nen und schauen, wie andere mit ihr umgehen)
  • Men­schenken­nt­nis (bei Part­ner-Übun­gen die Energien der Anderen wahrnehmen lernen)
  • Durch­set­zungsver­mö­gen (Kampfkun­st-Tech­niken)
  • Stress­re­sistenz (Angriffe an sich abgleit­en lasen)

Und stelle weit­er zur Diskussion:

  • Wider­stands­bere­itschaft gegen schlechte Autoritäten und Nor­men (Wertesys­teme ver­gle­ichen z.B. mit dem Taoismus)
  • Beweglichkeit (Tai­ji)
  • Aggres­siv­ität (Kampfkun­st generell)
  • Gesund­heit (bewegte Aktion)

Lifemod­ding-Aspek­te:

• Alles was weich ist, pos­i­tiv bew­erten kön­nen (nicht müssen) [ am Gebrauch der Modalver­ben lässt sich bei den meis­ten von uns bes­timmt auch noch einiges mod­i­fizieren – z.B. „kön­nen“ und „wollen“ soll­ten mögen lieber gedacht wer­den als „dür­fen“ und „müssen“]
• Mod­i­fizierung des Gebrauchs der Sprache im Fall „soft­skills“: Es gibt im Deutschen die grif­fige For­mulierung: „Sie hat das Zeug dazu“. Lei­der gibt es auch die For­mulierung: „dummes Zeug“, sodass der Ver­such, eine grif­fige Über­set­zung wie „weich­es Zeug“ vorzuschla­gen, fehlschlägt. Den Sprachge­brauch zu mod­i­fizieren fällt hier etwas schw­er, aber die klare, nüchterne For­mulierung „weiche Fähigkeit­en“ benutze ich lieber als die fremd­sprach­liche, mit der alles, was man sagt, diesen bil­li­gen up-to-date-Glanz bekommt. Als wäre z.B. Kon­tak­t­freudigkeit etwas modernes.
• Wenn man im Modus der Fähigkeit­en denkt, dro­ht man Eigen­schaften wie Per­sön­lichkeit zu überse­hen, wenn man aber nur Eigen­schaften denkt, dro­ht man zu überse­hen, dass sie erwor­ben wer­den wollen, dass Tun dazu gehört. Man kann also gut das «Lesen der Liste mod­i­fizieren» und alle  Eigen­schaften ver­bal for­mulieren: Per­sön­lichkeit zeigen üben, Ver­trauenswürdigkeit unter Beweis stellen ler­nen, weise urteilen lernen,.….und man sieht sofort: ohne agiles Prak­tizieren ist da nichts zu holen → agiler wer­den. Also noch aktiv­er: sich zeigen, sich ein­set­zen, urteilen, abwägen.…..
• Die Auswahl von weichen Fähigkeit­en (welche sind uns wichtig) ist beachtlich und ist somit ständig modifizierbar.
• Die Übungsvorschläge zeigen weit­er­hin, dass die Ver­ständ­nis­möglichkeit­en bei  den einzel­nen Fähigkeit­en eben­falls weit gesteckt sind, und man braucht nun nicht sein ganzes Leben lang eine Ver­ständ­nis­vari­ante so eines Begriffes vor sich her zu schieben.
• Predi­gen, Klugschnack­en: ich mag mehr den Modus des Klärens (für einen selb­st) und der Diskus­sion mit anderen – eine Blogger-Utopie?

•sich weich bewegen

 

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