Flippt man aus, wenn man zu viel Taiji betreibt?

Narr, der ausflippt und mit einer Pfanne und einem Besen nach einer Fliege schlägt.

CC: BY-ND „zu viel Energie“

Tai­ji soll Gesund­heit und Lebens­freude schenken und man soll es dafür aber auch täglich üben - manche machen das 1 Stunde pro Tag, manche 6 Stun­den: heben die dann ab?

Man trainiert nor­maler­weise um bess­er zu sein als andere, schneller, höher, mit oder ohne Wet­tkampf, oder um mehr Muskeln zu bekom­men. Profis­portler trainieren natür­lich auch des Geldes wegen. Bei Fußball und Co ste­ht das spielerische Ele­ment im Vorder­grund. Nicht unwichtig bei all dem ist, dass man für ern­ste Leben­sauf­gaben mehr Kraft und Aus­dauer gewin­nt und all­ge­mein gesün­der bleibt. Andere Kampfkün­ste sind mehr auf Selb­stvertei­di­gung getrimmt als Taiji.

Ist Gesund­heit ein Ziel für Gesunde? Wozu braucht man Gesund­heit? Welche Ziele hat man dann, wenn man gesund (gewor­den) ist? „Ich muss mich mehr bewe­gen“ ist Anerken­nung ein­er Notwendigkeit, um Not abzuwen­den, sozusagen schon eine Art Selb­stvertei­di­gung, aber ist Selb­stver­wirk­lichung nicht bess­er, pos­i­tiv­er, nach vorne gerichteter als Vertei­di­gung? Angriff ist doch die beste Verteidigung?

Tai­ji ist eine Bewe­gungsmed­i­ta­tion, bei der all diese Fra­gen ver­dampfen; wenn man an nichts mehr denken will, will man wohl auch nicht mehr Fra­gen stellen, solange man sich med­i­ta­tiv bewegt. Und der Grund fürs Prak­tizieren des Tai­ji ist dann auch wirk­lich nicht sprach­lich for­mulier­bar, also ein Denkpro­dukt, son­dern Bewe­gungslust mit der man Erken­nt­nisse über das Bewe­gen gle­ich wieder in Bewe­gung formt. Bewe­gung pur.

Das ener­getisiert.
Aber was macht der Men­sch mit ganz viel Energie? Was heißt „viel Energie“ über­haupt? Bei den obi­gen Sportarten entste­ht ein Ver­gle­ich mit anderen Men­schen und wenn man bess­er ist als sie, ist «alles gut».
Was macht man aber mit der durch bewegte Med­i­ta­tion ent­stande­nen Energie, dem Ji? Wenn man mor­gens nur eine 34 Stunde Tai­ji übt, wird es wohl reichen, um den Tag über im Büro fit zu sein, also kein beson­deres Trans­for­ma­tion­sprob­lem. Aber bei stun­den­lan­gen Tai­ji üben? Dro­ht Aus­flip­pen, Platzen, Erleuchtung?

• Bewe­gung genießen: Es gibt eine Empfind­ungs­gren­ze – man kann so viel üben bis eine Steigerung des Genuss­es nicht mehr spür­bar ist. Aber das Genießen selb­st läßt sich auch üben! Ger­ade beim Medi­tieren wird ja Raum frei für Wahrnehmung und zwar für eine ener­getisch fokussierte!
• Wahrnehmung aufhellen : Mit gesteigert­er Wahrnehmung wird man auch wieder vom Tai­ji weg ins Geschehen um einen herum hineinge­zo­gen. Da pen­delt sich etwas ein. Abheben ist unwahrschein­lich; man gibt ganz von selb­st mehr ab.
• Immer gelassen­er wer­den: Das bedeutet ten­den­ziell Frei­heit von Angst. Gelassen­heit befre­it einen von Zwang­haftigkeit­en, Übertrei­bun­gen insofern diese nur an Gedanken gebun­den waren..
• Lebens­freude wirkt ähn­lich wie gesteigerte Wahrnehmung – wenn man Tai­ji betreibt, kriegt man eigentlich Lust auch auf andere  Bewegungsspiele.

Tai­ji ist kein Rauschmit­tel, es macht Mühe. Wenn man nicht übt, spürt man bald wieder die Nor­mal­ität des alltäglichen Energieempfindens.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Energie, die gewon­nen wird, auch wieder weit­ergegeben wird. Denn sie selb­st ist ja kein Spe­icher­medi­um son­dern sie will fließen. Kör­peren­ergie erst recht.

Ver­ste­ht man unter «mehr Energie» «mehr Energie» haben und nicht «ener­getis­ch­er leben», kann man mit Tai­ji sog­ar dick­er werden!

Aus­flip­pen kann man ruhig trotz­dem mal!

 

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