Lebensfreude: Kleinvieh macht auch Mist

Im alten merkan­tilen Chi­na gab es schon Werbeslo­gans wie:

„Tai­ji schenkt Gesund­heit und Lebensfreude“

Manch­mal liest man auch von einem lan­gen Leben, ja sog­ar Unsterblichkeit.
Dass Bewe­gung die Stim­mung hebt, ist in unseren Kreisen heute unbe­strit­ten –  von daher akzep­tiert man die erste Fas­sung des Slo­gans unwider­sprochen. Es bleibt offen, ob und in wie weit Tai­ji dann vielle­icht mehr Lebens­freude schenkt als z.B. Schwim­men – oder nehmen wir einen Sport wie Fußball, bei dem man noch das Spielvergnü­gen hat.

Beim Tai­ji achtet man auf genaue Bewe­gun­gen der Hände, der Füße, des Kopfes etc.

Man hört manch­mal, wie befriedi­gend es ist, etwas mit „sein­er eige­nen Hände Arbeit“ hergestellt zu haben, etwas „selb­st gemacht­es“. Handw­erk­er sind meis­tens in sich ruhende, gut geerdete Men­schen und wären dies in weit höherem Maße, wenn sie sich nicht auf einem Markt behaupten müssten, in dem Mil­liar­den in die indus­trielle Automa­tion gesteckt wür­den. Die bilden­den Kün­ste wer­den zunehmend von Men­schen zum Betä­ti­gungs­feld, weil handw­erk­liche Betä­ti­gung unverzicht­bar für sie ist, so sehr die Automa­tion auch wütet.

Haende
Im Tai­ji gibt es Han­dar­beit, Fußar­beit, Kop­far­beit und man meint damit das genaue Ein­beziehen der Extrem­itäten in den Bewe­gungs­fluß des ganzen Kör­pers und somit in die eine ganze aber sehr feine Aufmerk­samkeit. Daran wird gefeilt. Allerd­ings ist es von dort noch ein kleines Stückchen bis zur Lebensfreude.

Im Tai­ji ergreift man und begreift man Bewe­gung mit den Hän­den. Die Bewe­gung kommt zwar aus der Mitte, und sie sind immer vorne weg, aber als Äußer­stes des Inner­sten und Füh­ler für dass, was da kommt.

Man übt die Bewe­gun­gen unaufhör­lich. Man prak­tiziert sie weit­er, auch wenn man sie schon kann, ja ger­ade weil man sie dann kann – und zwar täglich: das Üben wird zur Gewohn­heit, zum Brauch, zum Lebens­be­standteil. Es erfreut einen dann, wenn es gut „von der Hand geht“. Aber ger­ade die tägliche Wieder­hol­ung als ≈Wieder­hol­ung, um die Wieder­hol­ung zu vergessen, damit man ganz offen für das Energieer­leben wird ≈ erfreut; stärk­er emp­fun­dene Vital­ität, auch mit den Hän­den ergrif­f­ene, ist bess­er als neben­bei flüchtig wahrgenommene.

Die Schön­heit der Musik entste­ht aus Tönen und Rhyth­men. Die Schön­heit des All­t­ags (heißt nichts anderes als „alle Tage“) aus (Hand-)Bewegungen, aber eben­so kleinen Energien und Rhyth­men. 30 Minuten täglich ergeben viel mehr als 210 Minuten ein­mal pro Woche. Wenn der Rhyth­mus vari­iert, umso bess­er, aber rhyth­misch! Es muss nicht die Wag­nerop­er sein. Die bringt jenen, die sie mögen, vielle­icht 3 mal im Jahr Freude.

„Es sind die kleinen Dinge im Leben, die Freude bereiten“

- kein Dog­ma, aber wenn man sich neue Erfahrun­gen ertas­ten will.…..

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