Ach, der Tod!

Das Ver­fängliche am Totenkopf auf dem Arbeit­stisch des mit­te­lal­ter­lichen Gelehrten ist das Klis­chee der „Erin­nerung an d e n Tod“, etwa wie es auch das Sensen­mannskelett bedi­ent. Spir­ituell neu­tral wäre die „Erin­nerung an die Sterblichkeit alles Lebendi­gen“; da der wahre Akteur natür­lich das Leben ist, welch­es das Ster­ben durch­führt, nach genetis­chem Pro­gramm, notge­drun­gen, wie wir das heute ratio­nal­isieren kön­nen. Die Beglei­t­en­den und die Ster­ben­den erleben deswe­gen nicht weniger Schmerz und Trauer. Wenn wir uns ges­tat­ten, etwas Pos­i­tives her­vor zu heben, etwa dass das Essen­zielle am Dauern von Lebe­we­sen ihr Lebenser­leben und nicht ihre let­zte Minute ist, dann sehen wir vielle­icht im Toten­schädel noch eine Hin­ter­lassen­schaft der erstaunlichen Fähigkeit des son­st so weichen und beweglichen Organ­is­mus, mit Cal­ci­um etwas so Sprödes und Hartes wie einen Schädel­wuchs durchzuführen.

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