Mein Beitrag zur Vielfalt

An alle bunten Zebras!
Glaubt mir, ich hab Erfahrung; ich bin ein schwerer Fall mit 8 Streifen: 4 Berufe plus dazu 4 Hobbys: Webdesign, Taiji-Lehrer, Architekt, Taxifahrer, Tanzen, 3D-Grafik, Philosophie, Radfahren – und was ist jetzt „Hobby“ und was „Beruf“? Kennst du das? Welche Streifen sind es bei dir?
Im Architekturstudium driftete ich bald ab zur Stadtplanung und von dort zur Stadtsoziologie und fand mit dieser Mischung zu meinem Erstaunen auch noch einen Job bei einem Sanierungsträger in Kreuzberg. Als die Mauer fiel und das Sanierungsgebiet aufgelöst wurde, bot mir das neu aufkommende Desktop-Publishing den kreativen Gestaltungsspielraum, den ich so schmerzlich vermisste. Aber das Webdesign/CDromdesign wurde schon bald genauso arbeitsteilig organisiert, wie die Architektur, sodass das anfängliche Paradies aus «Konzept plus Grafik plus Text plus Sound in einer Hand» bald unterging. Ich fing an, mein Buch zu schreiben und mich mit der Philosophie der symbolischen Formen auseinanderzusetzen.
Spätestens da hörte ich äußere und innere Stimmen wie:
„Schuster bleib bei deinen Leisten!“
„Schon wieder was Neues!“
„In wie vielen Pötten willst du noch rühren!?“
„Dann kannst du doch aus all dem nur halbe Sachen machen!“
Oh weh, ach ja, achtel Sachen! Dann bin ich in all diesen Sparten zeugnismäßig nicht so gut qualifiziert und bekomme deswegen nicht so leicht „einen“ gut bezahlten Job. Das war stressig. Nachts Taxi fahren. Generalisten werden selten gesucht und haben deswegen einen hohen Aufwand bei der Jobsuche. Der Verdienst wird dann zwar bescheiden sein, aber die „Hobbys” kosten nicht unbedingt viel Geld und bringen manchmal sogar etwas ein.
Auf der Habenseite: Du ersparst dir Burnouts. Vor allem Boreouts. Du bleibst flexibel, hast nie Langeweile und es eröffnen sich in den verschiedenen Feldern mit höherer Wahrscheinlichkeit Wachstumspotenziale. Und meistens gibt es sowieso schon einen Plan B, dazu noch Plan C, E, D, F … aber auch nicht so richtig!
Aber was jetzt und was jetzt nicht? Wie kriegst du das unter einen Hut, so einigermaßen?
Meine Methode heißt «Streifen-Methode©», speziell für bunte Zebras.
Es ist eine Resilienzmethode, die mit Streifen (Registern) operiert: Wenn du Skrupel bekommst, ob du dich verzettelt hast, nach dem Motto: „Hätte nicht so große Switches machen sollen“, dann nimmst du eine unvollendete Arbeit in einem der anderen Register wieder auf und qualifizierst dich dort weiter, wo es jetzt am interessantesten ist – alles ist eins in dir! Wenn die Frage dröhnt: „Wie kriege ich das unter einen Hut?“ ziehst du das Philosophieregister und fragst: „Was heißt «Hut» metaphysisch betrachtet?“ oder ernster: «unterkriegen», oder noch ernster: «ich». Nachdenken schafft Distanz – gut wenn man gerade untergeht. Bevor alles zu viel wird, lässt du alles langsam angehen und übst Langsamkeit im Taiji mit langsamen Gehen. Das ist die Stärke der Streifen-Methode: Wenn es in einem Register hakt, nimmt man ein anderes zur Hilfe. Ich exemplifiziere das an meinen acht Lebensfeldern. Du kannst das natürlich entsprechend deiner Situation machen. Du musst nicht gleich acht bunte Streifen haben, erspar dir das, aber
mit zwei Bällen zu jonglieren, ist keine Kunst!
Den Zauberschlüssel schließlich für ein grundlegendes Verständnis und die Lösung unseres Dilemmas findest du in meinem Buch. Du wirst dich unverhofft in den fortgeschrittensten Erwägungen wiederfinden, (die ich kenne), zur Vorbereitung unserer Art (bunte Zebras) auf das Zeitalter der KI. Kreative Menschen sind im Vorteil – vor allem, wenn sie auch noch switchen können. KI muss immer beim vorgegebenen Thema bleiben!
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