Amateur – Profi

Der Übergang vom Amateurhaften zum Professionellen ist fließend: wenn ein Amateurmaler eine Ausstellung ausrichtet, dann ist er in dem Maße professionell, in dem Besucher für seine Bilder Geld auszugeben bereit sind – quasi eine demokratische Definition von Professionalität über ein ernst gemeintes Votum. Der Status des Amateurhaften bleibt dabei vollkommen hochwertig, in dem Maße wie die Besucher sich an den Bildern erfreuen, ohne sie zu kaufen – sich vielleicht ermutigt fühlen, selbst mal kreativ zu erden, wohingegen weit getriebene Kunst vielleicht entmutigt.

Profisportler, die dopen, entleihen ihre scheinbare Super-Professionalität in Wirklichkeit bei Profi-Pharmazeuten und meistern nicht ihre Gier. Auch Amateure können sich mit fremden Federn schmücken, aber der Unterschied ist hier, dass sie sich in diesem Fall nicht das ernsthaft monetäre Votum erschleichen, welches also, als Fazit, das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Amateur und Profi ist.

Wenn Leute behaupten, ihre Leistung wäre hoch wertvoll und hoch sinnvoll, aber niemand würde darauf eingehen, dann muss wohl die Kommunikation dieser Leistung qualifiziert werden, so sehr sie damit auch richtig liegen mögen. Amateure leisten durchaus für andere Menschen wertvolles und sinnvolles – ehrenamtliche Tätigkeiten, spontane Hilfe etc. Unsere Unsicherheit mit dem Begriff der Professionalität speist sich wohl aus einer neuen Wertschätzung gegenüber dieser Kombination von Liebhaberei und Verantwortungsbewusstsein, ohne die Gesellschaft nicht funktioniert, und gegenüber der Gier, die bei Professionellen eher ins Auge sticht als bei Amateuren.

 

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